23.06.25 Herkulesstaude
12.03.25 Arzneimittel
24.06.24 Herkulesstaude
30.05.24 Flächenverbrauch
22.06.23 Herkulesstaude
23.06.22 Herkulesstaude
18.11.19 Wasserschutz
31.01.19 Umweltbildung
13.09.18 Urban Gardening
11.06.18 Ernährungsräte
01.09.17 Pestizide
Was ist ein Naturgarten?
Ein Garten ist immer ein Stück durch Menschen gestaltetes Land. Er kann nie so sein wie die Natur, aber der Gärtner kann ihn so naturnah und strukturreich wie möglich gestalten, damit er Lebensraum für viele einheimische Pflanzen- und Tierarten ist. Ein Naturgarten steht für lebendige Vielfalt und Lebensqualität. Er ist gekennzeichnet durch:
Jeder Garten kann ein Naturgarten sein oder werden!
Was heißt heimisch?
Unter einer Wildpflanze verstehen wir eine Art, die frei in der Natur vorkommt und sich dort eigenständig, also ohne menschliches Zutun verbreitet. Nicht alle Wildpflanzen sind auch einheimisch. Nichtheimisch sind Neophyten. Unter regionalen Arten verstehen wir die heimischen Arten, die in der Region natürlich vorkommen.
Im Siedlungsraum kann man das ganze Spektrum heimischer Arten und nicht-invasiver Neophyten einsetzen. In freier Landschaft sollten nur heimische Pflanzen regionaler Herkunft verwendet werden. Im Bundesnaturschutzgesetz ist festgeschrieben, dass ab 2020 in der freien Landschaft Pflanzen und Saatgut nur noch innerhalb ihrer Vorkommensgebiete ausgebracht werden dürfen. Aus Sicht des Naturschutzes sollte dies auch für den besiedelten Bereich gelten.
Wer fremdländische Pflanzen hegt, fördert die heimische Tierwelt weniger oder schließt sie gar aus. Invasive Neophyten sind u. a. Herkulesstaude, Japanischer Knöterich, drüsiges Springkraut und kanadische Goldrute.
Kosten
Naturgärten sind in der Regel kostengünstiger als konventionelle Gärten
Gestaltungselemente im Naturgarten
Im Naturgarten werden alle Strukturen als mögliche Lebensräume einbezogen: Wege, Pflasterfugen, Dächer, Kiesstreifen am Haus, Parkflächen, Zäune, Mauern und Altholz. Je nach Zeit, Platz und Geldbeutel können folgende Projekte verwirklicht werden:
Leider finden sich in konventionellen Gärten im Schnitt 70 Prozent nicht-heimische Pflanzen. Naturgartenplaner Reinhard Witt rät in seinem Buch „Natur für jeden Garten“ zu 80 Prozent heimischen Pflanzen. Die gefüllte Rose, ein Rhododendron oder eine Forsythie sind dann auch okay, wenn man auf sie nicht verzichten möchte.
Besonders großen Nutzen für die Tiere bringen einheimische Bäume und Sträucher dank ihrer großen Oberfläche. Sträucher finden auch in kleinen Gärten Platz, besonders auch auf der Grundstücksgrenze, wo sie einen idealen Sichtschutz bieten. Die Blüten bieten Nektar und Pollen für die Bestäuber, von den Beeren naschen Vögel, Mäuse, Marder, Füchse. Außerdem bieten sie ein schier unerschöpfliches Nahrungsangebot für Insekten in allen Entwicklungsstufen, Versteck- und Nistmöglichkeiten.
Geeignete heimische Wildsträucher sind:
Der Efeu blüht, wenn nur noch wenige Nektarquellen zur Verfügung stehen. Praktisch alles was sechs Beine hat kommt hier im Herbst vorbei.
Insektenfreundliche Zwiebel- und Knollenpflanzen
Die ersten Insekten sind oft schon im Ende Februar auf Nahrungssuche. Erste Nahrungsquellen sind dann die früh blühenden Sträucher wie Hasel, Weide, Kornelkirsche und die Frühblüher. Denken Sie schon im Herbst an die Blütenbesucher und setzen Zwiebeln und Knollen in den Boden. Beim Kauf sollten Sie unbedingt darauf achten, keine gefüllten Pflanzen zu erwerben.
Feine Samen für Vögel
Die Früchte von Wildblumen und Gartenpflanzen laden viele Vögel im Herbst ein. Beliebt sind u. a.:
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Pflanzen für ein Fledermausbeet
Fledermäuse benötigen einen möglichst vielgestaltigen Garten mit artenreicher Wiese statt Einheitsrasen und heimischen Sträuchern und Stauden. In einen Fledermausgarten - oder beet gehören nachtblühende, nektarreiche Blütenpflanzen, die durch ihren Duft Nachtfalter, die Lieblingsspeise vieler Fledermäuse, anlocken:
Saatgut
Die Saatgutunternehmen Rieger-Hofmann GmbH, Samen und Pflanzen gebietseigener Wildblumen und Wildgräser und Bingenheimer Saatgut haben mit dem Netzwerk Blühende Landschaft unterschiedliche Saatgutmischungen entwickelt, die Sie nun bei Mellifera e.V. (Verein für wesensgemäße Bienenhaltung) bestellen können.
Bei der Auswahl des Saatesgutes für den Garten sollte man sehr sorgsam sein. Einjährige „Exotenmischungen“ aus dem Baumarkt sind nicht nachhaltig, bergen ökologische Gefahren und bieten oft nur wenigen „Allerweltsarten“ für einen kurzen Zeitraum Nahrung.
Mehr Hinweise zu gebietseigenem Saatgut.
"Willst Du dich am Ganzen erquicken, so musst Du das Ganze im Kleinen erblicken."
Goethe
Weitere Gartentypen
Essbare Städte
Immer mehr Städte weltweit sind auf dem Weg, ihre Grünanlagen in essbare Landschaften zu verwandeln und gehen dabei teils neue Wege. In Deutschland ist die Stadt Andernach Vorreiter.
„Die Essbare Stadt Andernach ist in ihrer Art einzigartig. Quer durch das gesamte Stadtgebiet können sich Besucherinnen und Besucher, Bürgerinnen und Bürger zunächst an den blühenden Nutzpflanzen erfreuen, die sie dann später, wenn alles reif ist, auch ernten dürfen. Überall in der Bäckerjungenstadt stößt man auf das Thema Essbare Stadt.“
Natur-Erlebnis-Garten
Natur-Erlebnis-Räume
"Fang nie an aufzuhören, hör nie auf anzugangen."
Marcus Tullius Cicero