Pressemitteilungen 2018

PM12/ 19.12.2018
Anhörung im Landtag
Dauergrünland – keine Pestizide zur „Grünlandpflege“

Kiel, 19. Dezember 2018 - Auch wenn der Biogasboom ein Ende gefunden hat – ihm fielen zahlreiche Grünlandflächen zum Opfer – braucht Grünland weiterhin den gesetzlichen Schutz. Dies fordern die NaturFreunde S-H anlässlich der Anhörung im Umwelt- und Agrarausschuss des Landtags zum Entwurf für ein neues Dauergrünlanderhaltungsgesetz.

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Grünland ist ein prägendes Element in der Agrarlandschaft, es hat daneben einen hohen ästhetischen Wert, dient dem Wasserschutz und dem Erhalt biologischer Vielfalt.“ stellt Dr. Ina Walenda, Landesgeschäftsführerin der NaturFreunde S-H, fest. „Grünland muss dauerhaft durch ein eigenes Landesgesetz geschützt bleiben.

Dies sei auch grundsätzlich von der Landesregierung so vorgesehen, allerdings halbiere sich die gesetzlich geschützte Grünlandfläche aufgrund neuer EU-Vorgaben. Danach seien nur noch die besonders wertvollen Standorte schützenswert. Für diese wenigen Flächen sollten, so fordern es die NaturFreunde, Mindeststandards für Düngung, Pestizideinsatz, Schnittnutzung und Umbruch gelten. Hierzu habe die Landesregierung leider nicht den Mut gehabt und so die Chance vertan, auf der verbliebenen Fläche Wertgrünland zu entwickeln. Vor dem Hintergrund dieser erheblich reduzierten Schutzkulisse üben die NaturFreunde Kritik auch an den vielen Ausnahmemöglichkeiten beim Umbruch des Dauergrünlandes aus Gründen der Grünlandpflege. Mit jeder selbst nur oberflächennahen Bodenbearbeitung sei die Gefahr der Freisetzung von Nährstoffen und von Bodenerosion verbunden.

Als „völlig inakzeptabel und nicht nachvollziehbar“ kritisieren die NaturFreunde, dass weiterhin für die Grünlandpflege“ zur Neueinsaat Totalherbizide wie Glyphosat erlaubt sein sollen. Dies stehe im Widerspruch zur jüngsten Ankündigung von Landwirtschaftsminister Albrecht, den Pestizideinsatz konsequent reduzieren zu wollen.


Mit der Ankündigung seiner 'Landesstrategie zur Reduzierung des Pestizideinsatzes' hätte der Minister gleich beim Dauergrünlanderhaltungsgesetz beginnen müssen“, kritisiert Dr. Ina Walenda scharf. „Grünlandumbruch an sich ist bereits ein schwerer Eingriff in die Bodenstruktur. Dort wo er erfolgt, darf dies nicht länger mit Pestiziden möglich sein, zumal mechanische Bearbeitung gängige Praxis ist.“


Totalherbizide vernichteten alles Lebendige auf dem Acker, breiteten sich in der Umwelt aus, gefährdeten Boden und Gewässer, reduzierten die biologische Vielfalt und die guten ökologischen Funktionen des Grünlandes würden zunichte gemacht.


Begrüßt wird dagegen die Aufnahme von winderosionsgefährdeten Bodenflächen in die Schutzkulisse des Gesetzes. Eine Gefährdung des Bodens durch Bodenverwehungen, mit Humusverlusten in Folge werde durch eine dauerhaft geschlossene Pflanzendecke erheblich reduziert. Die bereits vorhandenen Bewirtschaftungsvorgaben für entsprechende Bodenerosionsflächen allein nach bisheriger „guter fachlicher Praxis“ hätten sich als unzureichend erwiesen.


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PM11/ 08.12.2018
Aktion "Schau ins Feld:
Verdummungsaktion der Agrarindustrie

Kiel, 8. November 2019 - Als „durchsichtigen Versuch, die Öffentlichkeit über die Folgen der Pestizidverwendung in der Landwirtschaft zu täuschen“ bewerten die NaturFreunde S-H die heute vom Industrieverband Agrar (IVA) präsentierte Aktion „Schau-ins-Feld“ an der sich auch rund 30 landwirtschaftliche Betriebe in Schleswig-Holstein beteiligen.

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Eine Landwirtschaft ohne Pestizide führe eben nicht, wie behauptet, zwangsläufig zur Verwilderung von Ackerflächen und in der Folge zu Hunger und Siechtum.

„Diese industrie-finanzierte Aktion verharmlost die Gefahren der Pestizidverwendnug für unsere Gesundheit, das Grundwasser und die Artenvielfalt aufs Gröbste,“, so Dr. Ina Walenda, Landesgeschäftsführerin der NaturFreunde S-H. „Die Kampagne dient ausschliesslich dem weiteren einträglichen Verkauf von Pestiziden, deren Folgelasten wir alle tragen müssen.“

Interessierte würden zu den ungespritzten, „verwilderten“ Feldern geführt als Beweis für die Notwendigkeit eines chemisch-synthetischen Pflanzenschutzes. Vom IVA werde allerdings bewusst verschwiegen, so Walenda, dass Landwirtschaft ohne Pestizide, nicht einfach im Weglassen von chemisch-synthetischen Pflanzenbehandlungsmitteln bestehe. Eine umweltverträgliche Landwirtschaft ohne Pestizide funktioniere über intelligente Fruchtfolgen, eine gut durchdachte Sortenwahl und standortgerechte Bewirtschaftungsmethoden. Dies erfordere personellen Mehraufwand, spare aber die Folgekosten für umweltgefährdende Pestizide ein. Der wachsende ökologische Landbau in Schleswig-Holstein und bundesweit sei der beste Beweis, dass auf Pestizide, die Mensch, Tier und Umwelt schaden können, verzichtet werden könne.

Allein in Schleswig-Holstein hätten sich in 2018 von Norderstedt bis Flensburg rund 30 landwirtschaftliche Betriebe an dieser fragwürdigen Art von Öffentlichkeitsarbeit beteiligt (https://www.die-pflanzenschuetzer.de/schau-ins-feld/schau-fenster-2018/). Die NaturFreunde S-H appellieren an das Land, mit einer eigenen Aufklärungskampagne für Alternativen zum Pestizideinsatz zu werben.

Wer sich über die Folgen des Pestizideinsatzes in der Landwirtschaft informieren möchte, kann gegen eine Erstattung von Portokosten unter naturfreunde@naturfreunde-sh.de die 2. Auflage der Broschüre “Pestizide reduzieren – aber wie“ kostenfrei bestellen.

Die Aktion „Schau ins Feld“ 2018 des IVA mit Standorten in S-H ist zu finden unter http://die-pflanzenschuetzer.de/schau-ins-feld/hof-finder/

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PM10/ 31.08.2018
NaturFreunde zu Ansprengversuchen:
Bundeswehr muss Naturschutz beachten!

Gelting/ Gammelby, 31. August 2018 - Bei den geplanten Ansprengversuchen an der Fregatte „Karlsruhe“ muss die Bundeswehr Belange des Natur- und Umweltschutzes ausreichend beachten und auf den Tourismus Rücksicht nehmen, fordern die NaturFreunde, die mit ihren Regionalgruppen Gelting und Gammelby vor Ort aktiv sind.

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„Bislang werden akustische Maßnahmen gegen Hörschäden bei Meeresbewohnern nicht ausreichend gemäß dem Stand der Technik berücksichtigt.“, kritisiert Jürgen Klose von der NaturFreunde Regionalgruppe Gelting-Schlei-Angeln. „Es wäre verantwortungslos, auf den Einsatz eines Blasenschleiers, der Hörschäden bei den Meeresbewohnern verhindern kann, offensichtlich aus Kostengründen, zu verzichten. Gerade Schweinswale, die häufig zu beobachten sind, würden mit ihren empfindlichen Sinnesorganen irreparabel geschädigt.“


Der Appell von Fraktionen des Kreistags Rendsburg-Eckernförde an die Bundeswehr wird deshalb von den NaturFreunden ausdrücklich unterstützt. Allerdings kämen die Forderungen nach einer Umweltverträglichkeitsprüfung zu spät und würden mindestens einen Zeitraum von einem Jahr umfassen, bis Ergebnisse vorlägen. Auch müssten die Ergebnisse veröffentlicht werden und nachprüfbar sein, vorher seien Umweltverbände und örtliche Kommunen zu beteiligen. Notwendig sei aber ein sofortiges, begleitendes Monitoring, um die Schadstoffe, die durch die Sprengungen entstehen und ihre Auswirkungen auf die Meeresumwelt zu erfassen..


Darüber hinaus halten die NaturFreunde mehr Transparenz für erforderlich. So solle eine Bekanntgabe der konkreten Termine über wasserwirtschaftliche Fachzeitschriften erfolgen. Die aber würde von den ggf. Betroffenen nicht gelesen, die einheimische Bevölkerung und die zahlreichen Touristen hätten ein Recht darauf, rechtzeitig öffentlich über die Sprengtermine informiert zu werden.


Grundsätzlich halten die NaturFreunde Gelting und Gammelby, die Ansprengversuche der Bundeswehr, bei denen es um die Wirkung einer Grundmine geht, vor Eckernförde für ungeeignet. Die Ostsee sei ein wesentlich sensibleres Ökosystem als ein Ozean wie der Atlantik und müsse so auch besser geschützt werden. Die Bundeswehr habe dort bessere Möglichkeiten, Ansprengversuche zu testen.

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PM09/ 21.08.2018
NaturFreunde S-H widersprechen Albrecht:
Die Massentierhaltung muss dringend reduziert werden
!

Kiel, 21. August 2018 - Auf Kritik und Unverständnis sind die Äußerungen des designierten Landwirtschaftsministers Jan Phillipp Albrecht, eine Reduzierung der Tierbestände sei aus Klimaschutzgründen nicht unbedingt notwendig, bei den NaturFreunden vom Landesverband Schleswig-Holstein gestoßen.

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„Die Massentierhaltung schadet nicht nur dem Klimaschutz, sondern gefährdet ebenso unser Grundwasser, die Natur und die menschliche Gesundheit. Robert Habeck hat daher zu Recht eine Verringerung der Massentierhaltung gefordert.“ stellt Dr. Ina Walenda, Landesgeschäftsführerin der NaturFreunde fest. Die Produktion von beispielsweise einem Kilogramm Rindfleisch erzeuge soviel Kohlendioxid wie bis 1000 Kilometer Autofahren.
Gerade in Schleswig-Holstein wie in Niedersachsen sei die Konzentration der Tierhaltung ein Hauptproblem der Landwirtschaft. Das dabei erzeugte Methan sei um ein Vielfaches schädlicher für das Klima wie das Kohlendioxid, die Gülle wesentlich für die Überdüngung und die Belastung der Gewässer verantwortlich. So seien in Schleswig-Holstein nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums seit Jahrzehnten über 50 Prozent der Grundwasserkörper mit Nitrat belastet. Europäische Vorgaben zum Gewässerschutz könnten deshalb hierzulande nicht umgesetzt werden. Ein weiteres Problem sei der Einsatz von Antibiotika mit der Bildung von Resistenzen, die die menschliche Gesundheit gefährdeten. Die herkömmliche Massentierhaltung degradiere die Tiere zu Industriegütern und missachte das Tierwohl und stehe deshalb schon seit langen in der öffentlichen Kritik. Ebenso problematisch sind die Importe von Futtermitteln, die in anderen Teilen der Welt zur Ernährung fehlten oder zur Abholzung von Regenwäldern führten. Ein erheblicher Teil der heimischen Fleischproduktion werden außerdem als Billigfleisch auf den Weltmarkt exportiert.
Die von Jan Phillipp Albrecht als eine Alternative angeführte Digitalisierung bei der Düngung werde von den Landwirten übrigens allein schon aus Kostengründen bereits angewandt werden.

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PM08/ 26.08.2018
Ausstellung und Einladung Runder Tisch „Pestizide reduzieren“
Wie Pestizide ein Leben verändern können

Kiel, 26. Juli 2018 - Die NaturFreunde Schleswig-Holstein laden alle Interessierten für Donnerstag, den 2. August 2018 ab 18.30 Uhr zum Runden Tisch „Pestizide reduzieren“ in das Naturerlebniszentrum Kollhorst, Kolllhorster Weg 1, ein.

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Ab 18.30 Uhr wird die NaturFreunde-Ausstellung „Pestizide – Gefahr für Mensch, Tier und Umwelt“ gezeigt und erläutert. Sie soll insbesondere Personen erreichen, die sich bislang noch nicht allzu viele Gedanken zum Einsatz von Acker- und Gartengiften gemacht haben. Mit jedem der 24 „Rollups“ wird ein Aspekt zu Pestiziden plakativ dargestellt.

Ab 19.00 Uhr berichtet Christiane Dingler aus persönlicher Betroffenheit über Wirkungen von Pestiziden auf Mensch und Mitwelt. Gern möchte sie mit den Teilnehmenden ins Gespräch kommen, was für eine nachhaltige Zukunft zu tun wäre. Die Referentin kommt aus aus Flensburg und ist Initiatorin des bekannten Ökomarktes auf Schloss Gottorf und Buchautorin zu "Gesundheit im Fokus - Umgang mit Pestiziden".


Aus organisatorischen Gründen wird um Anmeldung unter naturfreunde@naturfreunde-sh.de oder Tel. 0431-98282995 gebeten.


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PM07/ 04.07.2018
Wo bleibt der Pestizidreduktionsplan für S-H?

Kiel, 4. Juli 2018 - Noch vor wenigen Wochen verkündete Umweltminister Habeck, er wolle vor seinem Abgang nach Berlin im September diesen Jahres noch wichtige Projekte auf den Weg bringen.

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„Bei dem Pestizidreduktionsplan bleibt es offensichtlich bei Absichtserklärungen und vagen Ankündigungen“, stellt Dr. Ina Walenda, Landesgeschäftsführerin der NaturFreunde S-H, fest. Dabei, so die NaturFreunde, gäbe es mit dem „Nationalen Aktionsplan zur nachhaltigen Anwendung von Pflanzenschutzmitteln“ der Europäischen Union bereits seit dem Jahr 2013 den gesetzlichen Auftrag, konkrete Maßnahmen zur Reduktion des Pestizideinsatzes auf Landesebene umzusetzen. „Auch nach sechs Jahren im Amt sehen wir keine Ergebnisse“, so Walenda. Der Handlungsbedarf hingegen stünde in jedem Bericht der Landesregierung zu Pestiziden. „Minister Habeck hätte sich mit der Umsetzung eines konkreten Maßnahmenpaketes einen guten Wechsel nach Berlin verschaffen können.“

Von den schleswig-holsteinischen Fachpolitikern wurde bereits im Dezember 2017 auf einer Tagung der NaturFreunde im Landeshaus vor 150 Teilnehmenden in Aussicht gestellt, eine breit aufgestellte Arbeitsgruppe zu Umsetzung eines Aktionsplans einzuberufen - das ist leider bis dato nicht erfolgt. Auch erste Vorschläge für eine konkrete Umsetzung wurden im Dezember öffentlich diskutiert.

Der letzte Bericht der Landesregierung zu Pestizidrückständen in Gewässern aus dem Jahr 2015 stellte fest, dass die Daten der Pestizidbelastung für Schleswig-Holstein auf eine erhebliche ökotoxikologische Beeinträchtigung der Gewässerbiologie hinweisen. Auch im Grundwasser als unserer Trinkwasserquelle seien Rückstände von Pestiziden und ihren Abbauprodukten in relevantem Ausmaß zu finden. Danach befinden sich zehn Prozent der schleswig-holsteinischen „Wasserkörper“ gemäß der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie in einem nicht im guten Zustand. Der Handlungsbedarf stehe daher außer Frage. Dass ein Rückgang an Insekten, Feldvögeln und an biologischer Vielfalt insgesamt auch im Zusammenhang mit dem Einsatz von Pestiziden zu sehen sei, wäre vielfach belegt, so der Landesverband der NaturFreunde.

Ein gemeinsames Programm mit konkreten, verbindlichen Maßnahmen muss jetzt zusammen mit Vertretern aus Landwirtschaft, Beratung, Wissenschaft, Verbrauchern und dem Naturschutz auf die Beine gestellt werden, fordern die NaturFreunde.

Hintergrund Nationaler Aktionsplan Pestizide:
In den Mitgliedstaaten der Europäischen Union wird festgestellt, dass chemische Pflanzenschutzmittel und ihre Metabolite trotz aller rechtlicher Vorgaben und einer sachkundigen Anwendung in Gewässern zu finden sind, Schäden an Bienen oder Wirbeltieren auftreten und Rückstandshöchstgehalte für Pflanzenschutzmittelwirkstoffe in Lebensmitteln überschritten werden. Die immer noch anhaltende Abnahme der biologischen Vielfalt in unserer Kulturlandschaft wird neben vielen anderen Faktoren auch durch verschiedene Pflanzenschutzmaßnahmen beeinflusst. Diese Tatsachen haben den Gesetzgeber der Europäischen Union dazu bewogen, allen Mitgliedstaaten aufzuerlegen, einen Nationalen Aktionsplan zur nachhaltigen Anwendung von Pflanzenschutzmitteln zu erarbeiten, konsequent umzusetzen und bei Bedarf weiterzuentwickeln. Danach sollen die Nationalen Aktionspläne quantitative Vorgaben, Ziele, Maßnahmen und Zeitpläne zur Verringerung der Risiken und der Auswirkungen der Verwendung von Pflanzenschutzmitteln auf die menschliche Gesundheit und den Naturhaushalt festlegen.


Ansprechpartnerin:
Dr. Ina Walenda, mobil 176-20508116, 
ina.walenda@naturfreunde-sh.de

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PM06/ 20.06.2018
Invasive Art bedroht Natur und Menschen:
Herkulesstaudenbekämpfung in der Gemeinde Pohnsdorf

Kiel/ Pohnsdorf, 20. Juni 2018 - Zur Demonstration einer fachgerechten Bekämpfung der Herkulesstaude (Heracleum mantegazzianum), auch Riesenbärenklau genannt, laden die NaturFreunde Schleswig-Holstein für Montag, den 25. Juni 2018 um 11.00 Uhr nach Pohnsdorf ein. Interessierte und Helfer sind herzlich willkommen. Der Treffpunkt und Standort befindet sich direkt am Rönner Weg zwischen Raisdorf und Kiel-Rönne etwa auf halber Strecke.

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Zusammen mit dem Riesenbärenklau-Experten Niels Jensen und dem Förster Dirk Sauer der Försterei Rönnerholz wollen die NaturFreunde S-H zeigen, wie diese bedrohliche invasive Art fachgerecht und dauerhaft auf natürliche Weise ohne den Einsatz von Giften dauerhaft beseitigt werden kann. Im Gegensatz zum in Europa heimischen Wiesen-Bärenklau verursache der Riesen-Bärenklau beim Berühren schwerste Verbrennungen, so der Landesverband der NaturFreunde. Der Saft der Pflanze enthalte phototoxische Furancumarine. In Kombination mit gleichzeitiger oder nachfolgender Sonneneinstrahlung führe das zu den starken Verbrennungen. Dabei könne die Blasenbildung derart stark sein, dass sogar Narben zurückblieben. Besonders gefährdet seien Kinder, die durch die imposanten Blütenstände angelockt würden und die Gefahren nicht kennen.

Der Riesenbärenklau ist äußert konkurrenzstark, besitzt keine natürlichen Feinde wie Fressschädlinge und Parasiten, hat einen riesigen Wuchs und eine gewaltige Samenproduktion“, erklärt Hans-Jörg Lüth, stellvertretender Landesvorsitzender der NaturFreunde. „Eine einzelne Riesenbärenklau-Pflanze kann mehrere 10.000 Samen bilden, die im Boden etwa sieben Jahre keimfähig bleiben. Die Ausbreitung kann durch Wind, Gewässer oder Tiere erfolgen."

Dies habe dazu geführt, dass sich der Riesen-Bärenklau schnell ausbreiten konnte. Er verdränge zunehmend heimische Pflanzenarten und die daran gebundenen Tierarten, teilweise seien schon fast waldähnliche Bestände anzutreffen, in denen keine anderen Arten mehr vorkommen. Für die Natur, aber auch für den Menschen, sei diese Pflanzenart deshalb zu einem großen Problem geworden. "Eine dauerhafte Bekämpfung des Riesenbärenklaus ist dennoch ohne den Einsatz von Pestiziden möglich", so Lüth.

Die NaturFreunde Schleswig-Holstein laden Interessierte ein, sich an der Aktion zu beteiligen oder zuzuschauen. Nur durch konsequente Gegenmaßnahmen sei eine schnelle, flächenhafte Ausbreitung noch zu verhindern. Die Bekämpfung von sich aggressiv ausbreitenden invasiven Arten sei daher ein wichtiger Beitrag zum Erhalt der Biodiversität.

So finden Sie unsere Aktion:
B 76 von Kiel kommend bis Raisdorf – Höhe Klausdorfer Strasse abfahren auf die Bahnhofstr. (Richtung Bahnhof) – 150 m hinter der Bahnunterführung rechts abbiegen in den Rönner Weg – am Dorfplatz rechts bleiben und den Rönner Weg folgen – nach 1.200 m sind die 3 großen Krötenteiche links und der Forst fängt rechts an – nun sind es noch 250 m. Der RB-Standort ist am Ende den Weihnachtsbaumkultur auf der rechten (Nordwest) Seite.


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PM05/ 23.04.2018
Friedenspolitik und Fledermäuse

Gemeinsame Pressemitteilung
SPD | AG 60plus im Kreis Segeberg   
NaturFreunde Deutschlands | Landesverband S-H

Bad Segeberg/ Mözen, 23. April 2018 - Die Diskussion zum Thema „Entspannungspolitik ist das Gebot der Stunde“ brachte die SPD-Arbeitsgemeinschaft 60plus im Kreis und der Landesverband Schleswig-Holstein der NaturFreunde am Donnerstag zusammen.

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Nach einer regen Diskussion um Geopolitik, Energieinteressen und die Notwendigkeit einer nachhaltigen Entwicklungspolitik statt kriegerischer Auseinandersetzugen im Saal von Dunker‘s Gasthof wurde Vortragsredner Michael Müller, Bundesvorsitzender des „etwas anderen Naturschutzverbandes“, von Tierpflegerin Jasmin Bulang in die Geheimnisse der Bad Segeberger Welt der Fledermäuse eingeführt.

Das Foto zeigt die Gruppe am Eingang des Noctalis, darunter Dr. Peter Westendorf (2. von links) Stellvertretender Vorsitzender 60plus, Dr. Ina Walenda (3.v.l.) Landesgeschäftsführerin und Hans-Jörg Lüth (4.v.l.) Stellvertretender Vorsitzender der NaturFreunde Schleswig-Holstein und Michael Müller (5.v.l.), Bundesvorsitzender der NaturFreunde und Ex-Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesumweltministerium.

Hintergrund:
Diese gemeinsame Veranstaltung der Arbeitsgemeinschaft 60plus in der SPD Segeberg mit dem Landesverband der NaturFreunde fand im Zyklus der monatlichen 60plus-Zusammenkünfte statt. In ihrem Stammlokal diskutieren die SPD-Senioren immer wieder wichtige Themen sozialdemokratischer Politik. Sie werben mit dem Slogan „60plus – sozialdemokratische Erfahrung aus Segeberg“ und beteiligen sich an der Debatte zur Reform der Partei. Bereits im Januar starteten die monatlich jeden 3. Donnerstag ab 15:00 Uhr tagenden Genossen eine sechsteilige Themenreihe mit der Frage „Was ist ‚Strategie?’. Nach der Diskussion zur „Wirtschafts- und Finanzpolitik“ im Februar folgte eine „Rentendebatte“ im März. Es stehen noch „Organisationspolitk“ am 17. Mai mit SPD-Landesgeschäftsführer Götz Borchert sowie „Personal/Bilanz der Diskussionsreihe“ am 21. Juni auf dem Terminplan. Dann ohne Gast in eigener Runde.

Kontakt für die Medien:
Udo Fröhlich (SPD-SE, AG 60plus), mobil 0173 2400444
Dr. Ina Walenda (NaturFreunde S-H), mobil 0176 20508116

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PM04/ 29.03.2018
NaturFreunde fordern Düngestopp in belasteten Gebieten

Kiel, 29. März 2018 - Die neue Landesdüngeverordnung wird nach Bewertung der NaturFreunde S-H an den viel zu hohen Nährstoffbelastungen der Gewässer in Schleswig-Holstein nichts ändern. 

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Die bisherige Politik von freiwilligen Maßnahmen, halbherzigen Grenzwerten und laschen bis kaum durchgeführten Kontrollen ist als gescheitert anzusehen“, stellt die Landesgeschäftsführerin der NaturFreunde S-H Dr. Ina Walenda fest. „Damit drohen Schleswig-Holstein Strafzahlungen in sechsstelliger Höhe wegen Verstoßes gegen die im Jahr 2000 in Kraft getretene EG-Wasserrahmenrichtlinie.“ Ohne einschneidende Maßnahmen wird Schleswig-Holstein weiterhin auf rund 51 Prozent seiner Landesfläche gegen geltendes EU-Recht beim Grundwasserschutz verstoßen.

Die Landesregierung setze lediglich die Minimalvorgaben der bundesweit gültigen Düngeverordnung um, bemängeln die NaturFreunde S-H. Von 14 konkreten Maßnahmen zur Nährstoffreduktion wolle das Land lediglich drei Maßnahmen für Nitrat bzw. Phosphat umsetzen. In Schleswig-Holstein werde seit Jahrzehnten in mehr als der Hälfte des Grundwassers der EU- Grenzwert von 50 Milligramm pro Liter überschritten. Damit habe die Landesregierung die Chance vertan, durch Auswahl einer Vielzahl an Maßnahmen zumindest ein Signal zu setzen, so die NaturFreunde.

Letztlich, so die NaturFreunde, seien es aber Regelungslücken der bundesweit gültigen DüngeVO, die in den Ländern ein „weiter so“ mit viel zu hohen Güllemengen geradezu legalisieren. Mit mehr oder weniger kreativer rechtskonformer Trickserei könnten Betriebe, die durch das Bundesrecht definierten Obergrenzen für Stickstoff leicht wegrechnen. Der eine oder andere Betrieb könnte sogar noch mehr düngen als bisher.

„Angesichts der zahnlosen Düngeverordnung des Bundes ist es umso wichtiger, dass das Land endlich handelt und die Grenzwertüberschreitungen nicht länger als Normalzustand akzeptiert,“ so Walenda weiter. „Notwendig sind eine flächengebundene Tierhaltung, die Ausweisung weiterer Wasserschutzgebiete mit einer zeitgemäßen Anpassung der bestehenden sowie endlich die Durchführung effektiver Kontrollen mit entsprechenden Sanktionen. Für mindestens eine Übergangszeit von fünf Jahren muss es ein Düngeverbot in den besonders belasteten Gebieten geben.“

Stellungsnahme Landesdüngeverordnung

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PM03/ 23.03.2018
Einladung an die Medien

Kiel/ Gammelby, den 23. März 2018 - Am Mittwoch, den 28. März 2018 wollen wir um 19.30 Uhr im Schulweg 4 in Gammelby im Kreis Rendsburg-Eckernförde eine neue NaturFreunde-Gruppe gründen.

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Wir möchten uns vorstellen, über unsere Motive zum Beitritt zu den NaturFreunden S-H berichten sowie erste geplante Aktivitäten im Bereich Umwelt- und Naturschutz vorstellen.

Dazu laden wir Sie herzlich ein!

Kontakt für Medien:
Alexandra Florek (Gammelby), mobil 0151 50380756
Dr. Ina Walenda (Kiel), mobil 0176-20508116

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PM02/ 07.03.2018
Deutsche Umweltvertreter übergeben Papst Franziskus Diskussionspapier zur Enzyklika „Laudato Si“

Berlin/ Kiel, 7. März 2018 - Zur Generalaudienz und Teilnahme an der Vatikan-Konferenz „Radical ecological conversation after Laudato Si“ übergeben Vertreter und Vertreterinnen der deutschen Umweltbewegung Papst Franziskus das Diskussionspapier „Verantwortung im Zeitalter des Menschen“ zur Umwelt-Enzyklika „Laudato Si“.

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Kai Niebert, Präsident des Deutschen Naturschutzrings (DNR), Hubert Weiger, Vorsitzender des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Michael Müller, Vorsitzender der NaturFreunde Deutschlands und früherer Umweltstaatssekretär, Bärbel Höhn, ehemalige Bundestagsabgeordnete von Bündnis 90/Die Grünen und NRW-Umweltministerin a.D. sowie Josef Göppel, ehemaliger CSU-Bundestagsabgeordneter und Vorsitzender des Deutschen Verbands für Landschaftspflege (DVL), unterstützen die Bemühungen des Papstes hin zu einer „Humanökologie“, die eine ganzheitliche und nachhaltige Entwicklung möglich macht.

„Der Glyphosatskandal, die Dieselaffäre und der sich verstärkende Klimawandel zeigen, dass unsere Form Wohlstand auf Kosten von Mensch und Natur zu produzieren nicht zukunftsfähig ist. Wir sehen die dringende Notwendigkeit, in einem breiten, internationalen Dialog endlich zu einem Umsteuern zu kommen, in dem, wie wir arbeiten, leben und produzieren. Dass die katholische Kirche sich in der Enzyklika des Papstes in diesen Punkten so eindeutig für Leben und Umwelt positioniert, ist ein wichtiges Signal für einen großen Teil der Menschheit“, sagt DNR-Präsident Kai Niebert. „Seitens der deutschen Umweltbewegung freuen wir uns sehr, mit Papst Franziskus in die Diskussion zu kommen, um gemeinsam nach Lösungen zu suchen.“

Die päpstliche Enzyklika knüpft an den Sonnengesang des Franz von Assisi aus dem Jahr 1225 an. Sie widerspricht der Lüge von der unbegrenzten Verfügbarkeit der natürlichen Güter der Erde und will die Menschen in dem Ziel vereinen, radikal umzusteuern. In der Lehrschrift heißt es: „Infolge einer rücksichtslosen Ausbeutung der Natur läuft der Mensch Gefahr, sie zu zerstören und selbst zum Opfer dieser Zerstörung zu werden.“ In diesem Zusammenhang hebt Hubert Weiger, BUND-Vorsitzender hervor: „Von Seiten der Umweltbewegung begrüßen wir diese klare und deutliche Positionierung, die so von noch keinem Papst zuvor beschrieben wurde. Zu Recht kritisiert Papst Franziskus den ‚Anthropozentrismus‘, der immer mehr auf ein technisch-ökonomisches Wachstumsparadigma verengt wird. Eine ökologische Selbstvernichtung, die vor Jahren undenkbar schien, wird auch vor dem Hintergrund des aktuellen Artensterbens immer realistischer.“

 Auch in Deutschland gebe es einen eklatanten Widerspruch zwischen dem Wissen über die Naturzerstörung und den Konsequenzen, die daraus gezogen würden, kritisiert der Vorsitzende der NaturFreunde Deutschlands, Michael Müller. „Die Aufgaben im Bereich Umwelt- und Naturschutz werden immer größer, im Rahmen der Koalitionsverhandlungen aber wurde das künftige Umweltministerium deutlich verkleinert. Wir brauchen dringend eine Verkehrswende, stattdessen werden hier immer mehr spritfressende Geländelimousinen gebaut und zugelassen“, führt Müller aus. „Im Wahlkampf spielte die sozial-ökologische Transformation der Gesellschaft kaum eine Rolle. Auch deshalb ist es in Deutschland so wichtig, die vom Papst angestoßene Debatte offen und kritisch zu führen und die Antworten nicht im Altbekannten zu suchen.“

 Das Wichtigste aus Sicht der Autoren ist, dass die großen Zukunftsfragen in der Gesellschaft und in der Politik endlich ernsthaft und breit diskutiert werden. Die Vertreter fast aller Parteien sprächen zwar sorgenvoll über die großen Zukunftsaufgaben, doch ihre Lösungsansätze blieben an technisch-ökonomische Zwänge gebunden. Die Gestaltung der sozial-ökologischen Transformation werde als Ziel aus den Augen verloren. Deshalb wollen die Vertreter der deutschen Umweltbewegung Papst Franziskus bei der Umsetzung der Enzyklika „Laudato Si“ unterstützen, in Deutschland die Debatte konsequent vorantreiben und den Weg hin zu einer solchen Transformation beschreiten.

 Das umweltpolitische Diskussionspapier regt anhand von konkreten Punkten an, die päpstlich angestoßene und weltweit geführte Debatte fortzuführen. In einem ersten Ansatzpunkt widmen sich die Autoren der Gegenwart, in der der Mensch inzwischen zur stärksten geologischen Kraft im planetaren Maßstab geworden ist – dem sogenannten Anthropozän. Was muss heute in Zeiten der Freiheit getan werden, um künftiges Handeln in Unfreiheit zu vermeiden? Wie kann eine Welt aussehen, die weder Mangel noch Überfluss kennt? Des Weiteren äußern sich die Umweltvertreter zu dem Prinzip Verantwortung: Wie sieht Verantwortung aus, die eine Fortschrittsutopie bewahrt? Wie sieht Nachhaltigkeit in Zeiten des „Immer-mehr“, „Immer-weiter“ und „Immer-schneller“ aus? Und wie kann der Weg hin zu einer qualitativen Entwicklung beschritten werden, die Freiheit, Fortschritt und Gerechtigkeit auf Dauer miteinander verbindet?

 Darüber hinaus wird in dem Papier festgehalten, dass die Menschheit selbst bei den global voranschreitenden Umweltzerstörungen nicht in einem Boot sitzt. Es wirken gewaltige Zugkräfte zwischen Arm und Reich, die die Konflikte verschärfen. Letzten Endes, so schreiben die Autoren, geht es auch um die Frage: Wie sieht eine Weltinnenpolitik aus? In den Augen der Umweltvertreter sei es unumstößlich, ein globales Programm für Arbeit und Umwelt aufzulegen. Der ökologische Umbau ist eine große Herausforderung in allen Weltregionen. Das Programm sollte deshalb den Umbau der Industrie- und Schwellenländer mit dem Aufbau in den Entwicklungsländern verbinden. Schlussendlich fordern die Autoren ganz konkret den notwendigen und schnellen Ausstieg aus dem fossilen Zeitalter. Denn die Umweltschäden, die aus der Verbrennung von Öl, Kohle und Gas entstehen, sind unverantwortlich geworden.

Download: Diskussionspapier „Verantwortung im Zeitalter des Menschen“

www.naturfreunde.de/Umweltdiskussionspapier-Laudato-Si  

Gemeinsame Pressemitteilung von Deutscher Naturschutzring, Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland sowie NaturFreunde Deutschlands

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