23.06.25 Herkulesstaude
12.03.25 Arzneimittel
24.06.24 Herkulesstaude
30.05.24 Flächenverbrauch
22.06.23 Herkulesstaude
23.06.22 Herkulesstaude
18.11.19 Wasserschutz
31.01.19 Umweltbildung
13.09.18 Urban Gardening
11.06.18 Ernährungsräte
01.09.17 Pestizide
Neue Broschüre lädt zum Entdecken ein: Auf den Spuren der Hanse
Kiel 5.5.2023 – Mit ihrer neuen zweiteiligen Broschüre „Hanseatenweg – Brücke zur Völkerverständigung“ wollen die NaturFreunde S-H einen alten Handelsweg der Hanse mit neuem Leben erfüllen. Mit Informationen über die Sehenswürdigkeiten entlang des abwechslungsreichen Rad- und Wanderweges sind alle eingeladen, auf den Spuren der mittelalterlichen Hanse zu wandern. Die Broschüren stehen unter https://www.naturfreunde-sh.de/index.php kostenfrei zum herunterladen bereit. Sie können zudem per E-Mail unter naturfreunde@naturfreunde-sh.de als Druckversion bestellt werden, wobei um die Übernahme einer Versandkostenpauschale gebeten wird. Die NaturFreunde möchten mit den Informationen zum Hanseatenweg einen naturverträglichen Tourismus in der Region unterstützen und einen Beitrag zur Völkerverständigung leisten.
Mehr… Weniger…Der Hanseatenweg - eine Brücke der Völkerverständigung
Rückblick – von der Hanse zum Hanseatenweg
Ansprechpartner:
Josef Niggemann
josef.niggemann@naturfreunde-sh.de
Die Hanse (1356 – 1669) war ein internationaler Städteverbund zur Sicherung des Handels in Nordeuropa von Belgien bis Russland mit einheitlichen Regeln für Waren und Handel. Zur Blütezeit haben ihr über 160 Städte angehört.
Die Hanse nimmt eine einzigartige Stellung in der Geschichte ein: Sie handelte auf der politischen Bühne Europas wie ein souveräner Staat und war doch nichts anderes als ein loses Bündnis vieler einzelner Städte. Sie führte Kriege wie ein souveräner Staat, verfügte aber nicht einmal über Kriegsflotte und Heer. Sie hatte keine eigene Verfassung, keine Finanzen keine Beamten, kein Siegel und, mit Ausnahme des Hansetages, auch keine Institutionen, die sie als fest etablierten Verband hätte ausweisen können.
Die Hanse hatte großen Einfluss auf die wirtschaftliche, kulturelle und soziale Entwicklung. Sie hat Auswirkungen bis in die heutige Zeit. Die Stadt Lübeck hatte seinerzeit durch geschicktes Handeln eine führende Stellung unter den Hansestädten erreicht und halten können. Noch heute zeugen zahlreiche Gebäude vom erworbenen Reichtum und Ansehen aus der Hansezeit. 1980 haben ehemalige Hansestädte die „Neue Hanse“ als größte Städtepartnerschaft Europas gegründet, mit derzeit etwa 194 Mitgliedsstädten.
Wie die Hanse hat auch der Hanseatenweg gemeinsame Interessen zum Ziel. Er soll einst die Staaten von Belgien bis zum Baltikum verbinden. Die Naturfreunde wollen mit diesem Projekt einen Umwelt- und Natur- freundlichen Tourismus fördern und einen Beitrag zur Völkerverständigung leisten. Die Wegstrecke hat ihren Bezug zu den Hansestädten und zu den alten Handelsstraßen. Kultur und Natur soll Wanderer und Radwanderer gleichermaßen motivieren, Land und Leute kennen zu lernen. Nicht ohne Grund ist die Hanse von den Botschaftern des Europarates 1919 als Kulturroute anerkannt worden.
Kennzeichen des Weges ist die Hansekogge, einem Segelschiffstyp der Hanse. Die Qualität des Weges reicht von naturbelassenen Wald- und Feldwegen, ausgebauten Wander- und Fahrradwegen bis zu verkehrsarmen Landstraßen. Gesamtlänge von Hamburg Blankenese bis Stettin (Szczecin) bzw. Swinemünde (Swinoujscie) rund 630 Kilometer. Die Fortsetzung des Hanseatenweges ab Hamburg nach Osnabrück ist in Vorbereitung.
Wer sich auf den Weg macht, für den wird die Geschichte der Hanse erlebbar, insbesondere bei möglichst durchgehender Nutzung der Route. Denn nur so bleiben Tageseindrücke, Impressionen und Zusammenhänge nachhaltig im Kopf präsent, nur so ergeben sich die besten Gelegenheiten zu Kontakten mit den Menschen unterwegs.
Gerade auf den streckenweise nicht immer ideal verlaufenden Wegeabschnitten wird nachvollziehbar, welche Probleme und Entbehrungen der gemeinschaftliche
Warenhandel in damaliger Zeit beinhaltete und wie sich Warenhandel, Völkerverständigung und Zusammenarbeit heute (nicht nur in Europa) darstellen. Zusammen mit den Eindrücken von Natur und Landschaft und den Begegnungen mit den Menschen vor Ort eröffnen sich Erkenntnishorizonte, welche so nur auf diese Art zugänglich sind.
Die Nutzung des Weges geschieht auf eigene Gefahr. Die Betreuung des Weges durch die Naturfreunde umfasst nur die Kennzeichnung.
Streckenabschnitt 1: Hamburg - Rostock
Offizieller Start des Hanseatenweges ist Hamburg, und zwar der Stadtteil Blankenese. Auf eine exakte Kennzeichnung des weiteren Wegeverlaufs in Stadtgebieten (Hansekogge) wurde aber zunehmend verzichtet, da es sich immer wieder herausstellt, dass einer entsprechenden Kennzeichnung - besonders in größeren Städten - in den meisten Fällen aufgrund zahlreicher anderer Sehenswürdigkeiten nur bedingt gefolgt wird und verständlicherweise individuelle Routen gewählt werden. Auch eine dauerhafte Unterhaltung von Wegekennzeichnungen stellt in Stadtgebieten häufig ein Problem dar, insbesondere durch allgemeine Häufung von Kennzeichen und Aufklebern sowie Beschädigungen und Vandalismus.
Teilstrecke Kayhude - Bad Oldesloe - 21 Kilometer
Wir starten daher in Kayhude, einer ca. 1.200 Einwohner großen Gemeinde, 5 Kiometer von der Hamburger Stadtgrenze entfernt, am Südrand des Landkreises Segeberg. Startpunkt ist der Parkplatz am Gasthof Alter Heidkrug, Segeberger Straße 10. Von hier aus etwa 300 m nördlich bis zur Oldesloer Straße, hier rechts weiter und etwas später weist die Hansekogge nach links in den Wald und schließlich zum Ortszentrum von Kayhude. Der gepflegte Ort am Oberlauf der Alster ist abseits der Segeberger Straße geprägt von einem abwechslungsreichen Landschaftsbild aus Wald, Geesthügeln und der Alstermarsch.
Schon am Ortsausgang fällt der Blick auf weite Grünland- und Feuchtländereien, gegliedert durch Baum- und Gehölzreihen. Keinerlei Lärm, nahezu geräuschlos und unmittelbar entspannend verläuft der Weg nach einigen Abbiegungen in Richtung Nienwohlder Moor, an der Wasserscheide zwischen Nord- und Ostsee. Das 400 ha große Moor ist eines der am besten und größten erhaltenen Hochmoorreste in Schleswig-Holstein.
Wir sind nun bereits im Kreis Stormarn, dem Landkreis zwischen Hamburg und Lübeck. Der Kreis ist aus geologisch-geomorphologischer Sicht ein bemerkenswertes Gebiet. Hier findet sich ein Großteil der Landschaftstypen Schleswig-Holsteins auf engem Raum nebeneinander. Entsprechend vielgestaltig und abwechslungsreich ist hier die Natur und das Landschaftsbild – kontrastreich zu den weiträumigen Gebieten und offenen Flächen in Mecklenburg-Vorpommern.
Im weiteren Verlauf führt der Weg unter anderem über eine ehemalige Bahntrasse nach Bad Oldesloe, dort durch den Kurpark in die Innenstadt.
Bad Oldesloe:
Die Stadt in der Mitte zwischen Hamburg und Lübeck liegt direkt an der Trave. Hier lohnt sich ein Aufenthalt in der historischen Altstadt. Fußgängerzone, romantische Wege am Wasser und kleine Seitengassen lassen wohlwollend in die Vergangenheit blicken. Dann geht es weiter, entlang der Trave aus der Stadt heraus, mit vielen malerischen Blickwinkeln.
Teilstrecke Bad Oldesloe - Lübeck Zentrum (Mühlentorbrücke) - 26 km
Auf dem Weg nach Lübeck kommen wir u. a. durch Klein Wesenberg. Hier gibt es eine Pilgerherberge mit Übernachtungsmöglichkeit. - Eine willkommene Gelegenheit zum Ausspannen und zur Besinnung.
Lübeck:
1143 gegründet, UNESCO-Welterbe sowie „Königin und Mutter der Hanse“.
So mancher Hanseatenweg-Nutzer wurde und wird von dieser Stadt magisch angezogen, verweilt hier länger als geplant. Gerne wird daher die für die Hanse-Route eingeplante Zeit verlängert. Die lebendige Stadt mit ihren historischen Bauten und dem maritimen Flair lässt erstes, echtes Hanse-Bewusstsein aufkommen. Hier beginnt für viele Besucher der Ostseeraum. Nicht umsonst ist hier das Europäische Hansemuseum (An der Untertrave 1) ansässig, das größte Museum zur Hansegeschichte. Ein Muss nicht nur für Hanseatenweg-Nutzer. Sehr umfassend, ausführlich und vor allem anschaulich wird dem Besucher die Hanse im Verlauf der Jahrhunderte nähergebracht. Und: Lübeck gilt als Kulturhauptstadt des Nordens. Die Stadt verfügt insgesamt über 1.250 Kulturdenkmäler. Wenn das keine Einladung ist!
Doch nicht nur in Lübeck, immer wieder steht man unterwegs vor der Frage: Natur oder Kultur? Aber der Hanseatenweg ist ja im Wesentlichen auch eine Kulturroute, wo beides zeitlich und räumlich wohl proportioniert geboten wird.
Teilstrecke Lübeck (Zentrum) - Lübeck (Travemünde) - 24 km
Abwechslung und Entspannung setzen sich in den Naturräumen in und um Lübeck fort. So verläuft der Hanseatenweg durch das Naturschutzgebiet „Schellbruch“, ein bedeutendes Gebiet am Unterlauf der Trave. Bei Hochwasser allerdings sind Teile des Weges überflutet.
Eine wahre Perle, direkt angrenzend an das Naturschutzgebiet, ist das Fischerdorf Gothmund. Umgeben von einem bewaldeten Hang und einer Lagune ähnlichen Ausbuchtung der Trave bieten sich hier - fast überraschend – überaus malerische Bilder. Der Gang durch den Ort auf dem ‚Fischerweg‘ ist unvergesslich!
Nach dem Fischerdorf und dem anschließenden Gehölz geht es bald über eine Brücke zur ‚Herreninsel‘. Von dort fährt ein (kostenloser) Shuttle-Bus zur anderen Trave-Seite.
Travemünde/ Priwall:
Auch Travemünde war früher ein reines Fischerdorf und ist heute ein lebhafter Ferienort an der Ostsee. Anziehungspunkt und prägend für den Ort ist der Hafen, wo die großen skandinavischen Fähren kommen und gehen.
Der Priwall ist eine etwa drei Kilometer lange Halbinsel an der Travemündung und eines der schönsten Naherholungsgebiete in der Region. Nach Übersetzung mit der Priwall-Fähre über die Trave führt uns der Weg über diese Halbinsel, direkt vorbei am Naturfreundehaus, welches nur 150 Meter vom feinsandigen Ostseestrand entfernt liegt. Das Haus mit 60 Betten und verschiedenen Freizeitangeboten liegt inmitten dieser reizvollen Landschaft.
Teilstrecke Stadtgrenze Lübeck - Grevesmühlen - 29 km
Unmittelbar hinter der Priwall-Halbinsel beginnt Mecklenburg-Vorpommern.
Mecklenburg-Vorpommern – das ist das Land an der Ostsee mit vielfältigen Küsten und geheimnisvollen Mooren, sanften Hügeln und weiten Ebenen, tiefen Wäldern und glitzernden Seen, das Land uralter Eichen und eindrucksvoller Alleen sowie die Heimat von Tieren wie Seeadlern, Kranichen und Störchen. Die großen Naturschutzgebiete umfassen mehr als 20 % der Landesfläche. Damit ist Mecklenburg-Vorpommern führend in Deutschland! Und es stimmt: Mecklenburg-Vorpommern ist das Land, in dem Natur und Kultur eng miteinander verbunden sind.
Zunächst führt uns der Weg in Richtung Dassow, unmittelbar entlang der ehemaligen
Grenze zur DDR, auf dem heutigen „Grünen Band“, dem früheren Grenzverlauf. Der Ort befand sich bis 1989 direkt im Sperrgebiet. Mehr als 40 Jahre blieb die Natur hier unbeeinträchtigt und bietet zusammen mit dem Dassower See eine abwechslungsreiche Tier- und Pflanzenwelt. Am Weg werden aufschlussreiche Informationen zur deutsch-deutschen Geschichte und zur damaligen Staatsgrenze vermittelt.
Bevor wir Grevesmühlen erreichen geht es u.a. vorbei an landwirtschaftlichen Flächen. Auch hier kann man sich an die Weite und Ruhe tatsächlich gewöhnen. Allemal eine Abwechslung von Lärm und sonstiger Reizüberflutung. Wieder eine Abwechslung, aber von anderer Art sind dann die ruhigen Waldgebiete Börzower Wald und Questiner Wald. Vor allem Letzterer bietet eine außergewöhnliche Pflanzenvielfalt, hervorgerufen ausgerechnet durch eine ehemalige Schweinemastanlage, deren Futtermittel aus Übersee nachweislich auch exotische Pflanzen mitbrachten.
Grevesmühlen:
Eine der ältesten mecklenburgischen Städte und Jahrhunderte lang blühender Handelsplatz und Schnittpunkt historischer Fernstraßen. Damit hatte die Stadt eine entsprechende Position zu Zeiten der Hanse. Aber mit zunehmendem Verfall der Hanse setzte im 15. und 16. Jahrhundert auch eine rückläufige Entwicklung ein, wovon sich die Stadt nur mühsam erholte. Hinzu kamen Kriege und Stadtbrände. Aktuell präsentiert sich Grevesmühlen als moderne und vielfältige Stadt.
Zahlreiche Denkmal geschützte Gebäude wurden saniert und machen die Stadt sehens- und lebenswert.
Teilstrecke Grevesmühlen - Wismar - 29 km
Im weiteren Verlauf (etwa 3 km nach Grevesmühlen) führt der Weg eine längere Treppe -mit Radrinne- hinauf. Radfahrer sollten sich hierauf einstellen.
Später durch den Everstorfer und Jamelner Forst, ersterer mit Großsteingräbern aus der Jungsteinzeit, von damaligen Bauern und Viehzüchtern erbaut. Zusammen mit dem archäologischen Lehrpfad finden sich hier jährlich zahlreiche Besucher ein.
Zwischen Alt Jassewitz und Weitendorf kommen wir über den „Kunstweg Kapelle Weitendorf“. In dem mehrjährigen Projekt „Kunst am Weg“ haben verschiedene Künstler auf einer Strecke von ca. 2 km ihre Werke erstellt. Gezeigt wird gegenwärtige Kunst, die durch die ländliche Situation ihrer Aufstellung eine besondere Wirkung entfaltet.
Nach den Orten Zierow und Fliemstorf sind wir fast an der Wismarer Bucht angelangt, einem marinen Lebensraum mit teils noch natürlicher Dynamik der Küstenbereiche und großer Bedeutung für die Artenvielfalt. Das Gebiet ist nach europäischen Naturschutzstandards geschützt.
Hansestadt Wismar :
UNESCO -Welterbe, u. a. wegen der idealtypisch entwickelten Stadtanlage aus der Blütezeit der Hanse! Hier gibt es einen Welterbe-Lehrpfad sowie ein Welt-Erbe-Haus, wo man sich über die UNESCO und die Geschichte der Stadt informieren kann. Der Stadtkern zählt zu den am besten erhaltenen in Deutschland, mit zahlreichen Hauptwerken der norddeutschen Backsteingotik. Die Atmosphäre im Alten Hafen ist ein Genuss. Seefahrer-Romantik kommt auf, nicht nur beim Anblick einer typischen historischen Hansekogge. Die Stadt soll außerdem Geburtsort des Seeräubers Klaus Störtebeker sein. Im 14.und 15. Jahrhundert. war Wismar außerdem das Zentrum der Bierproduktion im Ostseeraum, mit Lieferungen bis Belgien und England)
Teilstrecke Wismar - Neubukow - 30 km Wenige Kilometer nach Wismar, in der Nähe der Ortschaft Redentin, ist auf dem Wasser ein Schiff aus Beton zu sehen. Es gehörte zu einer Serie von mehreren im Zweiten Weltkrieg gebauten Schiffen, die für den Transport vorgesehen waren. Hof Redentin: Das Herrenhaus wurde ca. 1830 oder 1840 erbaut. Zum Ende der DDR befanden sich im Erdgeschoss ein Laden der bäuerlichen Handelsgesellschaft und die Dorfkneipe. Nach über 20 Jahren Leerstand ist das Gebäude heute umfassend saniert.
Nach Redentin weiter Richtung Redentin-/Krusenhagener Tannen, einem Landschaftsraum mit gewissem Reiz aus kleinräumigem Wechsel zwischen Wald- und Grünlandflächen, mit vielen ästhetischen Strukturen.
Im weiteren Verlauf, etwa ab Neuburg und bis in den Raum nordöstlich von Altbukow, ist der Weg von landwirtschaftlichen Flächen umsäumt, bevor es vor dem Etappenziel Neubukow wieder in ein Waldgebiet geht.
In Neubukow können wir eine romanisch-gotische Backsteinkirche aus dem 13. Jahrhundert besichtigen sowie nordwestlich der Stadt eine Holländerwindmühle, mit 24 Meter die höchste ihres Bautyps. Außerdem gibt es eine Wassermühle, erstmals erwähnt 1304. Die vollständig erhaltene Anlage funktioniert heute im Museumsbetrieb.
Teilstrecke Neubukow - Bad Doberan - 25 Kilometer
Aus Neubukow heraus geht es weiter in einem zunächst Richtung Norden verlaufenden Bogen bis zum Ort Jörnstorf. Die frühere Hofstruktur des ehemaligen Gutsbesitzes ist noch erkennbar, darüber täuscht auch die neuere Wohnbebauung nicht hinweg. Nun wieder in südliche Richtung kommt bald die meist stark befahrene B 105. Nach Überquerung der Straße geht es links weiter; der Wegeverlauf ist anfangs durch Grasbewuchs allerdings kaum erkennbar. Das ändert sich aber und die offene Landschaft führt ab Westenbrügge allmählich in das Waldgebiet ‚Westenbrügger Holz‘.
Etwa auf halber Strecke zwischen Neubukow und Bad Doberan liegt Kröpelin. Der Ort war früher (ca. 1180) im Besitz des Klosters Doberan. Hier lohnt sich eine Pause. Je nach Witterung und verfügbarer Zeit bietet sich von hier aus auch ein Abstecher zum 12 km entfernten Ostseebad Kühlungsborn an. Ansonsten: Weiter in Richtung Bad Doberan. Etwa 4 km vor Bad Doberan kommen wir an der Obstarche Reddelich vorbei, einem gemeinnützigen Projekt mit Obstlehrpfad und beispielhaften Streuobstwiesen. Entlang der Obstbaumreihen kann man etwa 427 Obstsorten näher kennenlernen. Die Obstarche Reddelich wurde als offizielles Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgezeichnet.
Bad Doberan:
Umgeben von Buchenwäldern, Moorflächen und Ostsee liegt Bad Doberan ideal zwischen Rostock und Wismar. Die Stadt mit ihrem einzigartigen Stadtkern ist bekannt durch ihre gut erhaltene Altstadt und die zahlreichen Baudenkmale. Der Ort entwickelte sich um das gotische Münster, die 1232 geweihte Kirche des Klosters Doberan. Die Kirche zählt zu den bedeutendsten hochgotischen Backsteinbauten in Europa, mit Besuchern aus der ganzen Welt. Das Kloster ist eine ehemalige Zisterzienser-Abtei.
Ein Ortsteil von Bad Doberan ist das Seebad Heiligendamm, 1793 gegründet und das älteste Seebad auf dem europäischen Kontinent.
Eine touristische Attraktion ist eine Fahrt mit der Schmalspurbahn "Molli" von Bad Doberan über Heiligendamm zum Ostseebad Kühlungsborn.
Ortsteil Althof:
Hier sind die Ursprünge des Doberaner Klosters noch heute gut zu erkennen. Die Kapelle Althof ist der Nachfolgebau der ersten Kirche Mecklenburgs.
Unser Weg führt uns direkt hier vorbei und dann weiter zur Ruine der zwischen 1220 und 1275 erbauten Klosterscheune Althof. Sie gilt als das älteste profane Ziegelmauerwerk Mecklenburgs.
Teilstrecke Bad Doberan - Rostock - 23 Kilometer
Südöstlich von Bad Doberan geht es durch den Hütter Wohld, einem kleinen Naturparadies. Im Wald liegen die Hüttener Klosterteiche, von Mönchen des Klosters Doberan angelegte Stauteiche. Etwas später kommen wir, in malerischer Landschaft gelegen, am Gutshaus Hütten vorbei. Das frühere Gutshaus wurde mehrfach saniert und ist heute mit Wohnungen eingerichtet.
Noch eine Weile und die äußere Umgebung wird allmählich lebhafter, unruhiger. Vor allem der Straßenverkehr führt zunehmend Unruhe herbei, ein echter Kontrast zu den wohltuenden Landschaften hinter uns liegender Strecken. Irgendwie spürt man: Rostock kann nicht mehr weit sein. Die zweitgrößte Stadt am Hanseatenweg nach Lübeck weckt Erwartungen, auch an eine längere Pause. Eine Kleingartenanlage und der Zoo stellen den Zugang zum Stadtgebiet dar. Erwartungsvoll gehen die Blicke jetzt durch die Straßenzüge Richtung Innenstadt.
Rostock:
Abwechslungsreich, vielfältig und natürlich mit umfangreichem hanseatischem Flair zeigt sich die Hansestadt Rostock. Neben der ältesten Universität Nordeuropas (1419) gibt es zahlreiche weitere Orte und Einrichtungen der Superlative, deren Erwähnung den Rahmen dieser Information sprengen würde. Die Hansekogge als Wanderzeichen ist jetzt Nebensache; ist ja auch wegen der überall zahlreichen Aufkleber nicht oder nur schwer erkennbar. Und ähnlich wie in Lübeck und den anderen Städten soll und wird sich erfahrungsgemäß kaum ein Hanseatenweg-Nutzer ausschließlich nur auf dem Hanseatenweg durch die Stadt begeben. Schließlich bieten nahezu alle Orte an der Strecke ihre Sehenswürdigkeiten.
Ansprechpartner:
Josef Niggemann
josef.niggemann@naturfreunde-sh.de